Nothilfe Aktion 2020 – Corona Nothilfe für Herat
Abgeschlossen
Weltweit breitet sich derzeit das Coronavirus aus. Mit Sorge schauen wir vor allem auf die Situation in Krisengebieten und in sehr armen Regionen. Derzeit richtet sich unser Blick insbesondere nach Afghanistan.
AUSGANGSSITUATION
In Afghanistan, wo nach vier Jahrzehnten Krieg eine akute medizinische Unterversorgung vorherrscht, gibt es praktisch kein Gesundheitssystem; es fehlt sowohl an Personal wie an medizinischer Ausstattung.
Trotz des unterschriebenen Friedensabkommens im Frühjahr 2020 mit den Taliban bekämpfen sich Taliban und afghanische Armee weiterhin. Neben diesen andauernden Konflikten gehen wichtige Informationen zu der aktuellen Corona-Pandemie unter. Ohne die Situation überhaupt richtig verstehen zu können, sehen sich viele Menschen mit existenzbedrohenden Folgen der Krise konfrontiert.
Aus Herat berichtete unser Mitglied Winuss, die sich am 21. März 2020 mit Betroffenen aus dem Flüchtlingscamp „Minara“, als auch mit Menschen auf der Straße unterhalten hat:
„Seit der Pandemie können die Tagelöhner nicht mehr arbeiten. Sie haben weder Lebensmittel-Reserven, noch Geld. Viele fühlen sich von der Afghanischen Regierung jetzt im Stich gelassen. Sie wissen nicht, wie es weitergehen soll. Die GIZ und weitere internationale Hilfsorganisationen haben aufgrund der Gefahrensituation bereits das Land verlassen. In der Stadt Herat haben fast alle Geschäfte zu, nur noch einige Supermärkte haben offen. Die Preise sind stark angestiegen, der Preis für Bohnen hat sich etwa verdoppelt. Die Flüchtlingscamps sowie die Straßen Herats sind auch sehr leer, trotz Nouroz, wo eigentlich immer gefeiert wird.“
PROBLEMLÖSUNG
Wir reagierten mit ersten Sofortmaßnahmen und verlegten unsere alljährliche Ramadan-Aktion um einen knappen Monat nach vorne, damit wir die Nothilfe zeitnah an die von der Ausnahme-Situation mit am stärksten betroffenen Personenkreise verteilen konnten: Tagelöhner, Flüchtlinge und Menschen mit Behinderungen.
Im Frühjahr 2020 konnten wir bereits drei Aktionen in Herat starten. Dabei versorgten wir eine Blindenschule mit 170 Schüler*innen, ein Ausbildungszentrum für Kriegs- und IED (Injuries from roadside improvised explosive devices) – Verletzte mit 82 Lehrlingen und das Flüchtlingscamp “Minara”, welches sich 7km vom Stadtzentrum entfernt befindet und das von 282 Familien (Binnenflüchtlinge aus Ghor und dem Süden des Landes) bewohnt wird.
Ein Paket kostet 65 € und beinhaltet in etwa*: 50kg Mehl, 6 l Öl, 10kg Zucker, 1kg Tee, 5kg Bohnen, 10kg Reis, Hygieneartikel (Seife & Shampoo) und Schulmaterial (Schreibpapier für Schulkinder).