Hungerfrei im Ramadan – Lebensmittel für Familien in Not in Afghanistan und der Türkei
Abgeschlossen
Etwa 10% der Weltbevölkerung hungern – obwohl ein Leben frei von Hunger ein Menschenrecht ist. Durch jahrelange Kriege und gefährliche humanitäre Krisen sind große Teile der afghanischen und syrischen Bevölkerung inzwischen ohne Unterstützung dem Hungertod ausgeliefert. Beide Krisen drohen jedoch aus der öffentlichen Wahrnehmung zu verschwinden.
Mit unserer diesjährigen humanitären Nothilfe zum islamischen Fastenmonat Ramadan möchten wir ein Zeichen für Solidarität setzen. Gemeinsam können wir etwa 120 afghanische Familien und 150 Familien in der Türkei – vor allem syrische Geflüchtete – mit Lebensmittelpaketen erreichen, damit sie hungerfrei über den heiligen Monat Ramadan kommen.
Tausend Dank schon jetzt für eure Unterstützung, die diese Nothilfe ermöglicht!
Ein Jahr nach den verheerenden Erdbeben in Syrien und der Türkei verschärft sich die Situation nur weiter. Akute Hilfsleistungen sind zu Ende gegangen, doch der Aufbau neuer Strukturen ist schleppend. Die Haushalte im Nordwesten Syriens und in der Türkei haben mit den steigenden Preisen für Grundnahrungsmittel zu kämpfen, die sie sich oft nicht mehr leisten können. Durch die hohe Arbeitslosenquote ist die Gesamtarmut auf schätzungsweise 90% angestiegen.
Auch in Afghanistan spitzen sich seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 die politischen, finanziellen und humanitären Krisen immer weiter zu. Aktuell sind etwa 29,2 Millionen Menschen (fast ¾ der Bevölkerung!) auf humanitäre Hilfe durch Hilfsorganisationen angewiesen – davon sind 15,8 Millionen Kinder. Durch den Wirtschaftskollaps und Dürren wissen zahlreiche Familien nicht, woher ihre nächste Mahlzeit kommt. Etwa 13,1 Millionen Afghan*innen haben nicht ausreichend finanzielle Mittel für Lebensmittel und gehen hungrig ins Bett.
Die Verteilung der Hungerfrei Lebensmittelpakete hat erfolgreich bereits vor Eid stattgefunden, sodass die Familien die Feiertage ohne Hunger erleben konnten: 195 afghanische Familien in Mazar-e-Sharif (Bilder links) und 150 Familien in der türkisch-syrischen Grenzregion Hatay (Bilder rechts) wurden dank eurer großartigen Unterstützung der humanitären Nothilfe erreicht. Ein großes Dankeschön auch an Ferdaus Seifie Charity e.V., die uns ebenfalls großzügig unterstützt haben.
Hungerfrei im Ramadan
Der Fastenmonat Ramadan ist einer der bedeutendsten Monate für gläubige Muslim*innen. Während dieser Zeit ist es besonders wichtig, an diejenigen zu denken, die nicht die finanziellen Mittel haben, um sich mit Lebensmitteln versorgen zu können und deshalb Hunger leiden. Neben dem eigenen Verzicht auf Essen und Trinken stehen Nächstenliebe, Mitgefühl und Solidarität im Mittelpunkt. Auch die Zakat, eine jährliche Spende an Menschen in Not, leisten viele Muslim*innen während des Ramadans.
Unsere diesjährige Ramadan Nothilfe richtet sich aufgrund der andauernden katastrophalen Situation ein Jahr nach den schweren Erdbeben erstmalig auch an geflüchtete syrische Familien in der türkischen Stadt Hatay an der Grenze zu Syrien. Darüber hinaus wollen wir von finanzieller Armut und Hunger betroffene Familien in Mazar-e-Sharif, Afghanistan, mit Lebensmittelpaketen erreichen. Mit deiner Spende setzt du ein wichtiges Zeichen für Solidarität mit Menschen, die seit Jahren unter Vertreibungen, Gewalt, Naturkatastrophen und finanzieller Armut leiden!
Im Rahmen der humanitären Nothilfe können wir Lebensmittelpakete an voraussichtlich 270 Familien in Not in Afghanistan und der Türkei verteilen – 120 afghanische und 150 syrische Familien. Die Pakete für die syrischen Familien beinhalten vermutlich 2kg Datteln, 8l Öl, 3kg Zucker, 3kg Reis, 3kg Nudeln, 6kg Linsen, 2,4kg Tomatenmark, 3kg Bulgur und 3l Saft. Für die Pakete afghanischer Familien sind 50kg Mehl, 24kg Reis, 10kg Bohnen, 5kg Nudeln, 2kg Tomatenmark, 2 Packungen Datteln, 1kg Tea, 7kg Zucker und 10l Öl geplant. Die Zusammensetzungen der Pakete basieren auf den Bedürfnissen in den jeweiligen Regionen, die unsere Partner*innen vor Ort ermittelt haben. Auf Grundlage von Preisschwankungen und wechselnden Verfügbarkeiten können diese sich jedoch auch noch verändern.*
Lokale Partnerorganisationen
Die Projektorganisation vor Ort in Afghanistan übernimmt OASE (Organization of Afghan Support for Education), mit der wir schon unzählige Projekte in Afghanistan erfolgreich umsetzen konnten. Die Mitarbeiter*innen sind in Mazar-e-Scharif sehr gut vernetzt und bringen eine wertvolle Expertise für die katastrophale humanitäre Lage vor Ort mit.
Maram ist unsere lokale Projektorganisation für die Verteilung der Nothilfe in Hatay. Wir haben die Organisation und ihre Arbeit auf unserer Projektreise im letzten Jahr nach den Erdbeben in Syrien und der Türkei persönlich kennengelernt. Seit dem Beginn des Syrien Krieges im Jahr 2011 ist die Organisation Maram tätig (ein gleichnamiges Mädchen ist die Inspiration für die Namensgebung, die beim ersten Organisationseinsatz an der syrisch-türkischen Grenze durch den Beschuss ihres Dorfes gelähmt wurde) und konnte bereits über 2 Millionen Menschen in Syrien und den benachbarten Ländern erreichen.
Humanitäre Krisen in Afghanistan
Afghanistan ist seit der Machtübernahme der Taliban zu einer der größten humanitären Notlagen weltweit geworden. Insbesondere die Rechte für Frauen und Mädchen sind seitdem stark eingeschränkt. Neben der instabilen politischen und wirtschaftlichen Lage erschütterten zudem schwere Erdbeben im Oktober letzten Jahres die Provinzen Herat, Badghis und Farah. Viele Familien haben nicht nur ihr Zuhause, sondern ihre ganze Lebensgrundlage verloren.
Hinzukommt, dass Afghanistan weltweit auch am härtesten vom Klimawandel betroffen ist. Verheerende Dürren, bittere Kälte und unerträgliche Hitze schwächen nicht nur die Menschen und das Vieh, sondern beeinflussen maßgeblich auch die Landwirtschaft. Es gibt kaum Wasser und die Ernten fallen ungenügend aus. Fast die Hälfte der afghanischen Bevölkerung leidet heute an Unterernährung. Derzeit sind 50% der Kinder unter 5 Jahren von Hungersnot bedroht. Die Afghan*innen gehören zur am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppe und wir sind alle in der Verantwortung sie zu unterstützen, Solidarität sowie Nächstenliebe zu zeigen.
Humanitäre Krisen in Syrien und der Türkei
Nach über 13 Jahren Konflikt und wirtschaftlicher Zerstörung ist Syrien nicht nur das Land mit der weltweit größten Zahl an Binnenvertriebenen (etwa 32% der Gesamtbevölkerung), sondern auch mit schätzungsweise 15,3 Millionen Menschen, die humanitäre Hilfe benötigen.
Im Nordwesten Syriens sind heute von den 4,6 Millionen Einwohnern fast 90% auf humanitäre Hilfe angewiesen, die meisten von ihnen sind Frauen und Kinder. Die multidimensionalen Krisen und die Folgen des Erdbebens werden vermutlich die Stressfaktoren erheblich verstärken. In der nordwestlichen Region leiden aktuell bereits 3,3 Millionen Menschen unter Ernährungsunsicherheit. Die türkische Provinz Hatay an der Grenze zu Syrien war am stärksten von den Erdbeben betroffen, ganze Stadtteile wurden zerstört. Etwa 187.000 Menschen leben seitdem in provisorischen Containerdörfern und sind dringend auf humanitäre Unterstützung angewiesen.
*So setzen sich die Kosten für ein Paket der Nothilfe Verteilung voraussichtlich zusammen:
Afghanistan: Pro Paket gehen 99€ in Form von Lebensmitteln direkt an die Familien, 30€ an unsere lokale Partnerorganisation OASE für u.a. Personalkosten und die Umsetzung der Paketverteilung, 5€ fallen für Bank- und internationale Transaktionsgebühren an sowie 7€ für die Koordination der Nothilfe in Deutschland.
Türkei/Syrien: Pro Paket gehen 53€ in Form von Lebensmitteln direkt an die Familien, 14€ an unsere lokale Partnerorganisation Maram für u.a. Personalkosten und die Umsetzung der Paketverteilung sowie 4€ für die Koordination der Nothilfe in Deutschland.
Die einzelnen Preise können sich aufgrund von Faktoren, wie der Wechselkurs und die Schwankungen der Lebensmittelpreise, täglich ändern und damit den Gesamtpreis eines Pakets beeinflussen. Preisschwankungen haben daher einen direkten Einfluss auf die Menge der Lebensmittel, die bereitgestellt und damit auf die Anzahl der Familien, die mit den Paketen erreicht werden können.
Wenn wir es schaffen, das Spendenziel sogar zu übertreffen, gehen die Überschüsse in unsere Bildungsprojekte.
Tausend Dank für eure Unterstützung, die es uns ermöglicht, die humanitären Nothilfen umzusetzen!