Dieses Jahr war der Welttoilettentag mit dem Symbol des Kolibris verziert:
Denn der Kolibri tut, was er kann, um ein großes Feuer zu bekämpfen – er trägt Wassertropfen in seinem Schnabel. Sein Handeln – auch wenn es klein ist – hilft, ein großes Problem zu lösen. Bekannt für seine lösungsorientierte Hilfsbereitschaft soll er dieses Jahr zur Anteilnahme aufrufen. Im Rahmen des Aktionsplan Wasser klären die United Nations auf, wie jede*r Einzelne mit kleinen Schritten aktiv werden kann. Für eine “Beschleunigung des Wandels“, inspiriert der Kolibri Menschen zu persönlichem Einsatz für die Verbesserung von Toiletten und Abwassersystemen.
Der Fokus liegt dabei besonders auf lokalen Möglichkeiten und Maßnahmen, wie die Situation vor Ort verbessert werden kann.
Hintergrund
Im Rahmen der SDGs (Sustainable Development Goals) haben wir nur noch 6 Jahre, um eine signifikante Verbesserung der weltweiten sanitären Gesundheit voranzubringen. Um sichere Toiletten und Wasser für alle bis 2030 rechtzeitig zu erreichen, muss die Welt im Durchschnitt fünfmal schneller arbeiten. Denn:
➡️ 3,5 Milliarden Menschen leben immer noch ohne sichere sanitäre Einrichtungen
➡️ 419 Millionen Menschen gehen immer noch im Freien auf die Toilette. Unter diesen Bedingungen breiten sich Krankheiten aus, an denen jeden Tag 1.000 Kinder unter fünf Jahren sterben.
Diese globale Krise stellt eine Bedrohung für die Natur und die Gesundheit aller dar, insbesondere für Frauen, Mädchen und andere verletzliche und marginalisierte Gruppen:
Fehlende oder vernachlässigte sanitäre Anlagen erschweren einen inklusiven Schulbesuch, da sie nicht barrierefrei sind. Das führt auch dazu, dass vor allem Mädchen während ihrer Periode der Schule fernbleiben. Fast ein Viertel der ugandischen Mädchen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren brechen mit dem Beginn ihrer Periode die Schule sogar ganz ab. Die Gründe sind vielfältig und doch auf einen Mangel an angemessenen sanitären Einrichtungen und unzureichenden Hygieneprodukten zurückzuführen.
Mangelnder Zugang zu sanitären Einrichtungen und Hygiene gefährdet insbesondere Menstruierende. Die vorhandenen Einrichtungen werden meist mit Männern geteilt oder sind gar draußen im Freien. Die Möglichkeit sich zu waschen ist in diesen Fällen nicht gegeben, was ernsthafte gesundheitliche Probleme zur Folge haben kann.
Wie kann eine nachhaltige sanitäre Sicherheit gewährleistet werden?
Lokal in Deutschland
Auch in Deutschland gibt es Projekte zur Sanitärwende und um eine nachhaltige und kreislauforientierte Sanitärversorgung für ein breites Publikum zugänglich zu machen. Goldeimer zum Beispiel ist mit dieser Philosophie 2018 gestartet und setzt sich für einen neuen Rechtsrahmen ein und gegen Verschmutzung und Verschwendung von Trinkwasser durch das aktuelle Sanitärsystem.
WASH bei Visions
Wir bei Visions kombinieren das sechste Ziel der Agenda 2030 mit dem vierten, die weltweite sanitäre Gesundheit mit inklusiver, gleichberechtigter und hochwertiger Bildung. Im Rahmen unserer Projektarbeit mit der lokalen Organisation Link to Progress (LTP) wurde im September 2022 ein WASH-Projekt (Water, Sanitation, Hygiene) in Uganda ins Leben gerufen. Dieses findet im Otuke und Oyam Bezirk an insgesamt sieben Projektschulen statt.
Der Bezirk befindet sich in einer ländlichen Gegend im Norden Ugandas, deren Infrastruktur im Bildungswesen und in der Versorgung von Wasser und Strom infolge des Bürgerkriegs zum Teil zum Erliegen kam. Mit dem Programm startet an sieben staatlichen Grundschulen ein Projekt zur Verbesserung der hygienischen Standards, zur Menstruationshygiene und Aufklärung über die Wichtigkeit von WASH.
Die meisten der rund 6.000 Schüler*innen kommen aus finanziell schwachen Familien mit einem geringen Bildungsstand. An keiner der Schulen gibt es Strom und der Zugang zu Wasser ist nur teilweise gegeben. Gemeinsam mit unseren Partner*innen werden deshalb neue sanitäre Anlagen gebaut, die Versorgung mit Wasser hergestellt, Schulspeisungen eingeführt und begleitende Workshops umgesetzt.
3 zentrale Punkte
- Durch den Bau von Sanitäranlagen und den Zugang zu fließendem Wasser wird der hygienische Standard an den Schulen erhöht.
- Workshops zu Themen wie Menstruationshygiene und Pubertät enttabuisieren das Thema für alle Schüler*innen und beugen vor, dass Menstruierende aus Scham dem Unterricht fernbleiben.
- Mit der Einrichtung von Schulkommittees wird von Anfang an Verantwortung übertragen, sodass positive Entwicklungen auch über das Projekt hinaus gesichert werden.
Das 6. Ziel der Agenda 2030 ist essentiell, um eine nachhaltige Entwicklung und die Sicherstellung von Menschenrechten weltweit zu gewährleisten. Zahlreiche Organisationen haben sich diesem Ziel bereits angenommen, lokal sowie global.
Du möchtest dich für eine nachhaltige, sanitäre Sicherheit einsetzen? Informiere dich auf der Website des Aktionstages oder bei einer der genannten Organisationen.
Du möchtest unser WASH Projekt unterstützen? Hier liest du mehr zu den aktuellen Projekten. Und hier kannst du uns nachhaltig als Fördermitglied unterstützen.