Ramadan Hungerfrei Aktion Herat und Kabul 2017
Abgeschlossen
Die Winter in Afghanistan sind eisig kalt. Zusätzlich zu lebensbedrohlichen Temperaturen und starkem Schneefall müssen die Menschen hier auch aufgrund von Dürre mit Nahrungsmittelknappheit zurechtkommen. Laut UNHCR (2017/12) befinden sich 2,6 Millionen Binnenflüchtlinge in solch einer entwürdigenden Situation.
Vertrieben oder geflohen vor Konflikten oder Dürre im eigenen Land, bleibt ihnen meist nichts anderes übrig, als zu Tausenden in Flüchtlingscamps ums Überleben zu kämpfen. Sie müssen Kälte leiden und bei bis zu -15 Grad Celsius in Zelten schlafen, oft ohne Decken und wärmende Kleidung. Aufgrund nicht vorhandener Arbeitsmöglichkeiten finden die Menschen kaum einen Weg aus der Armut. Der Lohn für gelegentliche Arbeiten als Tagelöhner reicht einfach nicht dafür aus, die eigenen Familien zu ernähren.
AUSGANGSSITUATION
Während des Fastenmonats Ramadan sind Muslime weltweit aufgerufen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang zu fasten und damit auf Speisen, Getränke und andere Genüsse zu verzichten. Der Ramadan gilt als heiliger Monat, in dem sich die Muslime noch stärker auf ihren Glauben besinnen und für ihre Mitmenschen eintreten. Im Ramadan 2017 starteten wir eine Aktion für Waisenkinder in Afghanistan, da diese von der starken Armut besonders betroffen sind und die Hilfe am dringendsten brauchen.
Unser Vorhaben sollte gleich mehrere Einrichtungen in mehrern Städten Afghanistans unterstützen und gezielt auf die jeweiligen Bedürfnisse der Waisenkinder eingehen. Die Kinder erhalten in den Waisenhäusern und Schulen lediglich einfache (meist kalte) Speisen, obwohl sie gerade im Fastenmonat reichhaltigere Nahrung benötigen.
Durch unsere Mitglieder Salim Khamoush, Nasanin Azadzoy und Winuss Azizi nahmen wir Kontakt auf zu den Schulen „Madrasa Imam Bukhari“ in Kabul und „Maktabe Motawasete Nesswan Shebar“ in Bamiyan, die von Voll- und Halbwaisenkinder besucht werden, sowie dem Waisenhaus „Paraweshgahe Khwaja Abdullah-e Ansari“ in Herat.
PROBLEMLÖSUNG
Wir ließen uns von den Schulleitern und dem Heimleiter vor Ort zunächst Bedarfslisten zusammen mit Kostenaufstellungen zuschicken. Diese beinhalteten die benötigten Grundnahrungsmittel für alle Einrichtungen sowie ein einmaliges Festessen zum Zuckerfest. Zusätzlich wurde von der Schule in Bamiyan der Wunsch nach einem Wasserspeicher, Heften und Kugelschreibern geäußert. Das Waisenhaus in Herat benötigte neue Kleidungstücke für die Schuluniform, in Form von Hemden, Kopftüchern und Schuhen, die sie den Kindern zum Eid (Zuckerfest) schenken wollten. Die Kosten i.H.v. 3.500 € wurden ausschließlich durch unseren Spendenaufruf bei Facebook generiert und durch unsere Mitglieder an die Projekte vor Ort übermittelt. Wir konnten neben den Lebensmitteln auch die zusätzlichen Wünsche erfüllen und mit der Aktion insgesamt 645 Kinder erreichen.